Tagesetappe: Cuxhaven-Bremerhaven, 75 Kilometer (61+14)
Cuxhaven-Sahlenburg |
Neuwerk |
Es ist mal wieder
soweit! Am heutigen Montag, 4. August fahren Frank und ich wieder durch
die Lande und nehmen einige Kilometer unter die Räder. Als ich am Morgen
aus dem Fenster blicke, stelle ich fest, dass der Sonnenschein der
vergangenen Tage passé ist. Auf dem Weg zu Frank, der mir eine Whatsapp
vom bepackten Fahrrad schickt, fängt es leicht zu regnen an. Nach einer
Tasse Kaffee und einem kurzen Schnack geht's zum Bahnhof. Dort treffen
wir eine alte Schulkollegin, die mit ihrem Mann auf dem Weg nach Hamburg
ist, um ein paar Tage auszuspannen.
Blick über den Deich |
Als wir in
Osnabrück umsteigen, passen sie auf unsere Räder auf, damit wir uns ein
Frühstück besorgen können. Heute ist ein Tag, an dem sehr viele Radler
unterwegs sind, die Züge sind dementsprechend voll. Das merken wir
besonders auf dem letzten Streckenabschnitt von Bremerhaven/Lehe nach
Cuxhaven, wo sich alle schon sehr arrangieren und "dünne machen" müssen.
Am Zielort angekommen durchfahren wir Cuxhaven langsam in Richtung
Hafen und Strand. An der Kugelbake ist der offizielle Startpunkt des
Weserradwegs. Entlang der Küstenlinie geht es durch Duhnen und
Sahlenburg. Im Anschluss führt ein gut zu befahrener Schotterweg durch
den Wernerwald. Bei Arensch schwenken wir entlang des Deichs ein und
folgen ihm die nächste Zeit. Als Cappel-Neufeld erreicht ist, haben wir
bereits 25 Kilometer auf der Uhr und entschließen uns eine Pause
einzulegen. Nach zwei Milchkaffee rollen wir wieder los. Im Dorumer
Neufeld führt der Radweg ein Stück ins Landesinnere, bevor es wieder
langsam auf die Küstenlinie zugeht.
Der "Ochsenturm" |
Wremen wird
passiert, weiter geht es nach Weddewarden und wir erreichen den
"Ochsenturm". Der Turm wurde 1218 als Turm einer Kirche gebaut, um den
Namen rankt sich die Geschichte, dass zwei Ochsen die Entscheidung des
Standorts bestimmten. Als wir wieder entlang des Deichs fahren, erkennen
wir bereits die Hafenanlagen von Bremerhaven. Ein letzte "Müsli-Pause",
dann machen wir uns auf den letzten Streckenabschnitt. Wir fahren
mitten durch den Hafen entlang der PKW-Verladung und anderer Anlagen,
die früher
Autotransporter |
unter
amerikanischer Militäradministration standen. Im Havenhostel, unserer
geplanten Unterkunft angekommen, muss ich leider erfahren, dass sie
völlig ausgebucht sind. Doch die nette Rezeptionistin erkundigt sich
nach einer Unterkunft für uns und bucht sie auch gleich. Und so kommen
wir heute im Hotel Amaris unter, welches quasi mitten in der Stadt
liegt. Für Frank, der hier vor 25 Jahren studierte, ist die Fahrt durch
den Hafen und die Stadt ein absoluter "Flashback", er erinnert sich mit
jedem Meter an Orte, Begebenheiten etc. Nach dem Einchecken schwingen
wir uns noch einmal auf unsere
Unterkunft (Hotel Amaris) |
"Fietsen" und
fahren in den Fischereihafen, wo aus einer Industriemeile, auf der
früher Fisch verarbeitet wurde, eine kulinarische wurde, wo jetzt Gästen
schmackhafte Meeresgerichte serviert werden. Wir lassen hier einen
schönen Tag ausklingen und genießen in fester und flüssiger Form.
Tagesetappe: Bremerhaven-Bremen, 85 Kilometer
Heute
starten wir den Tag mit einem ausgiebigen Frühstück. Als wir unsere
Räder holen und auschecken, treffen wir ein älteres Ehepaar, das gestern
Abend relativ spät im Hotel eintraf. Der Mann fährt ein Liegedreirad
der
An der Weserfähre |
Marke HS, welches
Frank und ich auf Nachfrage Probefahren dürfen ( tolle Sache). Dann
fahren wir zu Weserfähre, um für 3,90€ (mit Fahrrad) zur anderen
Weserseite nach Nordenham zu kommen. Auf der anderen Seite fotografieren
wir das "Weserschlößchen". In Nordenham decken wir uns erst einmal mit
Getränken ein. Hinter Nordenham geht es weiter nach Rodenkirchen und
führt immer wieder entlang der Bahnlinie. In Brake verfahren wir uns
zunächst, finden den Weg dann aber doch.
Am Weserschlößchen |
Hinter uns türmen
sich dunkle Wolken auf und ein kräftiger Wind aus N- NW treibt uns an.
Hinter Elsfleth überqueren wir eine Eisenbahnbrücke und können uns
anschließend nicht verkneifen, auf den Schienen ein paar Fotos zu
machen. Auf den nun folgenden 10 Kilometern lief es wie geschmiert, denn
ein nach wie vor kräftiger Rückenwind treibt uns voran.
Weserblick |
Über diese schmale Brücke... |
...weiter über den Deich |
Hinter Lemwerder
führt der Radweg wieder direkt an der Weser entlang. Noch immer treiben
uns die dunklen Wolken vor sich her und der Tacho zeigt oft knapp 25km/h
an. Als wir mit Rablinghausen den Aussenbezirk von Bremen erreichen,
halten wir kurz an und fahren zunächst über den grünen Ring und dann in
die Innenstadt. Im Hotel Ibis kommen wir mitten in der Altstadt gut
unter. Abends runden wir den Tag mit italienischem Essen ab und fallen
schließlich müde ins Bett. Den Weserradweg haben wir nun geschafft, was
jetzt noch kommt ist Zugabe.
Tagesetappe: Bremen-Hepstedt, 40 Kilometer (30+10)
Die "Kaffeemühle" |
Heute werde ich
später wach. Die 85 Kilometer von gestern plus Abendspaziergang fordern
ihren Tribut. Dennoch sind wir recht früh beim Frühstück und lassen es
uns schmecken. Da Frank dienstlich noch zu telefonieren hat,
verzögert
sich unsere Abreise, was aber nichts macht, da wir heute lediglich etwa
30 Kilometer zu absolvieren haben. Als wir auschecken, fahren wir
zunächst zu den Wallanlagen, die sich um die Innenstadt ziehen und
radeln an der Ansgaritorsmühle, besser bekannt unter der Bezeichnung "
Kaffeemühle" vorbei, die heute Gastronomie beherbergt und ein
sehenswertes Kleinod darstellt. Am Hauptbahnhof vorbei geht es weiter
durch den Stadtteil Schwachhausen, den wir schon häufiger passierten und
der uns in
Jan Reiners Radweg |
nordöstliche
Richtung zum "Jan Reiners Radweg" bringt. Die ehemalige Kleinbahn Bremen
- Tarmstedt, die von 1900-1956 in Betrieb war, wurde Anfang der 1970er
Jahre zu einem Radweg ausgebaut. Nachdem wir 2006 das erste Mal diesen
Radweg befuhren, können wir in ihn diesem Jahr erstmals durchgängig
befahren, da ein Teilabschnitt in Lilienthal längere Zeit aufgrund des
Baus einer Ortsumgehung gesperrt war. Hinter Lilienthal führt uns der
Weg weiter nach Grasberg, wo wir jedes Mal an einem bekanntem
Ketchuphersteller vorbeikommen. Von Tarmstedt bis Hepstedt sind es dann
nur
Neue Brücke |
Tagesetappe: Hepstedt - Bremen/ (Rheine - Emsbüren), 53 Kilometer (33+20)
Alles
Schöne geht einmal zu Ende und so wird sich unsere Jahrestour heute
auch dem Ende neigen. Wie jedes Mal scheut man ein wenig die einzelnen
Tagesetappen, da man sich fragt ob man alles schafft und wenn sie sich
dem Ende neigen hat man schon wieder Fernweh! Wir frühstücken gemeinsam
mit unseren Gastgebern und vereinbaren ein nächstes Treffen. Dieses Mal
fahren wir ab Tarmstedt eine andere Strecke bis Grasberg, ab dort fahren
wir wieder über den Jan Reiners Radweg zurück. Am Hauptbahnhof wählen
wir die Nordwestbahn, die bis Osnabrück allerdings mehr als zwei Stunden
benötigt. Dort angekommen genießen wir erst einmal einen Kaffee und
eine Käsestange. Auf der Weiterfahrt nach Rheine ist eine 4 köpfige
radfahrende Familie aus Emsdetten mit an Bord. Der jüngste Spross
schläft während der Zugfahrt ein. Der Vater erzählt, dass sie im
Osnabrücker Land unterwegs waren und eine Reihe von anstrengenden
Steigungen erklimmen mussten. Ab Rheine geht es nun auf den letzten Törn
nach Hause. Bei Frank gibt es noch eine Tasse Kaffee, dann mach ich
mich alleine auf die letzten 7 Kilometer. Im kommenden Jahr gibt´s
wieder eine Tour, wohin es geht wird hier noch nicht verraten.