Samstag, 6. Juni 2015

2014 - Weserradweg (Unterweser)

YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=nb89tWWuEFQ
Tagesetappe: Cuxhaven-Bremerhaven, 75 Kilometer (61+14)
Cuxhaven-Sahlenburg
Neuwerk
Es ist mal wieder soweit! Am heutigen Montag, 4. August fahren Frank und ich wieder durch die Lande und nehmen einige Kilometer unter die Räder. Als ich am Morgen aus dem Fenster blicke, stelle ich fest, dass der Sonnenschein der vergangenen Tage passé ist. Auf dem Weg zu Frank, der mir eine Whatsapp vom bepackten Fahrrad schickt, fängt es leicht zu regnen an. Nach einer Tasse Kaffee und einem kurzen Schnack geht's zum Bahnhof. Dort treffen wir eine alte Schulkollegin, die mit ihrem Mann auf dem Weg nach Hamburg ist, um ein paar Tage auszuspannen.
Blick über den Deich
Als wir in Osnabrück umsteigen, passen sie auf unsere Räder auf, damit wir uns ein Frühstück besorgen können. Heute ist ein Tag, an dem sehr viele Radler unterwegs sind, die Züge sind dementsprechend voll. Das merken wir besonders auf dem letzten Streckenabschnitt von Bremerhaven/Lehe nach Cuxhaven, wo sich alle schon sehr arrangieren und "dünne machen" müssen. Am Zielort angekommen durchfahren wir Cuxhaven langsam in Richtung Hafen und Strand. An der Kugelbake ist der offizielle Startpunkt des Weserradwegs. Entlang der Küstenlinie geht es durch Duhnen und Sahlenburg. Im Anschluss führt ein gut zu befahrener Schotterweg durch den Wernerwald. Bei Arensch schwenken wir entlang des Deichs ein und folgen ihm die nächste Zeit. Als Cappel-Neufeld erreicht ist, haben wir bereits 25 Kilometer auf der Uhr und entschließen uns eine Pause einzulegen. Nach zwei Milchkaffee rollen wir wieder los. Im Dorumer Neufeld führt der Radweg ein Stück ins Landesinnere, bevor es wieder langsam auf die Küstenlinie zugeht.
Der "Ochsenturm"
Wremen wird passiert, weiter geht es nach Weddewarden und wir erreichen den "Ochsenturm". Der Turm wurde 1218 als Turm einer Kirche gebaut, um den Namen rankt sich die Geschichte, dass zwei Ochsen die Entscheidung des Standorts bestimmten. Als wir wieder entlang des Deichs fahren, erkennen wir bereits die Hafenanlagen von Bremerhaven. Ein letzte "Müsli-Pause", dann machen wir uns auf den letzten Streckenabschnitt. Wir fahren mitten durch den Hafen entlang der PKW-Verladung und anderer Anlagen, die früher
Autotransporter
unter amerikanischer Militäradministration standen. Im Havenhostel, unserer geplanten Unterkunft angekommen, muss ich leider erfahren, dass sie völlig ausgebucht sind. Doch die nette Rezeptionistin erkundigt sich nach einer Unterkunft für uns und bucht sie auch gleich. Und so kommen wir heute im Hotel Amaris unter, welches quasi mitten in der Stadt liegt. Für Frank, der hier vor 25 Jahren studierte, ist die Fahrt durch den Hafen und die Stadt ein absoluter "Flashback", er erinnert sich mit jedem Meter an Orte, Begebenheiten etc. Nach dem Einchecken schwingen wir uns noch einmal auf unsere
Unterkunft (Hotel Amaris)
"Fietsen" und fahren in den Fischereihafen, wo aus einer Industriemeile, auf der früher Fisch verarbeitet wurde, eine kulinarische wurde, wo jetzt Gästen schmackhafte Meeresgerichte serviert werden. Wir lassen hier einen schönen Tag ausklingen und genießen in fester und flüssiger Form.



Tagesetappe: Bremerhaven-Bremen, 85 Kilometer

Heute starten wir den Tag mit einem ausgiebigen Frühstück. Als wir unsere Räder holen und auschecken, treffen wir ein älteres Ehepaar, das gestern Abend relativ spät im Hotel eintraf. Der Mann fährt ein Liegedreirad der
An der Weserfähre
Marke HS, welches Frank und ich auf Nachfrage Probefahren dürfen ( tolle Sache). Dann fahren wir zu Weserfähre, um für 3,90€ (mit Fahrrad) zur anderen Weserseite nach Nordenham zu kommen. Auf der anderen Seite fotografieren wir das "Weserschlößchen". In Nordenham decken wir uns erst einmal mit Getränken ein. Hinter Nordenham geht es weiter nach Rodenkirchen und führt immer wieder entlang der Bahnlinie. In Brake verfahren wir uns zunächst, finden den Weg dann aber doch.
Am Weserschlößchen
Hinter uns türmen sich dunkle Wolken auf und ein kräftiger Wind aus N- NW treibt uns an. Hinter Elsfleth überqueren wir eine Eisenbahnbrücke und können uns anschließend nicht verkneifen, auf den Schienen ein paar Fotos zu machen. Auf den nun folgenden 10 Kilometern lief es wie geschmiert, denn ein nach wie vor kräftiger Rückenwind treibt uns voran.
Weserblick
Über diese schmale Brücke...
...weiter über den Deich
Hinter Lemwerder führt der Radweg wieder direkt an der Weser entlang. Noch immer treiben uns die dunklen Wolken vor sich her und der Tacho zeigt oft knapp 25km/h an. Als wir mit Rablinghausen den Aussenbezirk von Bremen erreichen, halten wir kurz an und fahren zunächst über den grünen Ring und dann in die Innenstadt. Im Hotel Ibis kommen wir mitten in der Altstadt gut unter. Abends runden wir den Tag mit italienischem Essen ab und fallen schließlich müde ins Bett. Den Weserradweg haben wir nun geschafft, was jetzt noch kommt ist Zugabe.

Tagesetappe:  Bremen-Hepstedt, 40 Kilometer (30+10)

Die "Kaffeemühle"
Heute werde ich später wach. Die 85 Kilometer von gestern plus Abendspaziergang fordern ihren Tribut. Dennoch sind wir recht früh beim Frühstück und lassen es uns schmecken. Da Frank dienstlich noch zu telefonieren hat,
verzögert sich unsere Abreise, was aber nichts macht, da wir heute lediglich etwa 30 Kilometer zu absolvieren haben. Als wir auschecken, fahren wir zunächst zu den Wallanlagen, die sich um die Innenstadt ziehen und radeln an der Ansgaritorsmühle, besser bekannt unter der Bezeichnung " Kaffeemühle" vorbei, die heute Gastronomie beherbergt und ein sehenswertes Kleinod darstellt. Am Hauptbahnhof vorbei geht es weiter durch den Stadtteil Schwachhausen, den wir schon häufiger passierten und der uns in
Jan Reiners Radweg
nordöstliche Richtung zum "Jan Reiners Radweg" bringt. Die ehemalige Kleinbahn Bremen - Tarmstedt, die von 1900-1956 in Betrieb war, wurde Anfang der 1970er Jahre zu einem Radweg ausgebaut. Nachdem wir 2006 das erste Mal diesen Radweg befuhren, können wir in ihn diesem Jahr erstmals durchgängig befahren, da ein Teilabschnitt in Lilienthal längere Zeit aufgrund des Baus einer Ortsumgehung gesperrt war. Hinter Lilienthal führt uns der Weg weiter nach Grasberg, wo wir jedes Mal an einem bekanntem Ketchuphersteller vorbeikommen. Von Tarmstedt bis Hepstedt sind es dann nur
Neue Brücke
noch 3 Kilometer bis zu unserem heutigen Etappenziel. Abends drehen wir noch eine kurze Runde am "Ummelbad" vorbei über Breddorf zurück nach Hepstedt.





Tagesetappe: Hepstedt - Bremen/ (Rheine - Emsbüren), 53 Kilometer (33+20)



Alles Schöne geht einmal zu Ende und so wird sich unsere Jahrestour heute auch dem Ende neigen. Wie jedes Mal scheut man ein wenig die einzelnen Tagesetappen, da man sich fragt ob man alles schafft und wenn sie sich dem Ende neigen hat man schon wieder Fernweh! Wir frühstücken gemeinsam mit unseren Gastgebern und vereinbaren ein nächstes Treffen. Dieses Mal fahren wir ab Tarmstedt eine andere Strecke bis Grasberg, ab dort fahren wir wieder über den Jan Reiners Radweg zurück. Am Hauptbahnhof wählen wir die Nordwestbahn, die bis Osnabrück allerdings mehr als zwei Stunden benötigt. Dort angekommen genießen wir erst einmal einen Kaffee und eine Käsestange. Auf der Weiterfahrt nach Rheine ist eine 4 köpfige radfahrende Familie aus Emsdetten mit an Bord. Der jüngste Spross schläft während der Zugfahrt ein. Der Vater erzählt, dass sie im Osnabrücker Land unterwegs waren und eine Reihe von anstrengenden Steigungen erklimmen mussten. Ab Rheine geht es nun auf den letzten Törn nach Hause. Bei Frank gibt es noch eine Tasse Kaffee, dann mach ich mich alleine auf die letzten 7 Kilometer. Im kommenden Jahr gibt´s wieder eine Tour, wohin es geht wird hier noch nicht verraten.