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| Köln Hbf | 
 Montag, 3. August: Mainz-Bingen (35 Kilometer)
Montag, 3. August: Mainz-Bingen (35 Kilometer) 
Bereits um 6.13 Uhr geht es los. 
Als ich in Leschede am Bahnhof ankomme, erfahre ich, dass die Fahrt mit 
dem Zug nach Münster für uns bereits in Rheine enden wird, da es 
irgendwo einen Stellwerkschaden gibt. Für Frank, der in Salzbergen 
zusteigt und für mich ist unklar, wie es weitergeht. Dann können wir, 
mit einer halben Stunde Verspätung, eine Westfalenbahn nach Münster 
nehmen. Eine Gruppe Jugendlicher fährt ebenfalls in Richtung Köln, sie 
arbeiten eine Ersatzstrecke aus, der wir uns anschließen. In Münster 
angekommen, fahren wir über Hamm nach Köln und kommen so ohne Verspätung
 in Mainz an, da wir "unseren" Zug in Koblenz wieder erreichen. Wir 
stärken uns noch am Bahnhof bei "Erich Zeiss" und lernen den Leiter der Filiale kennen, der auf unsere Shirts mit dem Aufdruck "Die Emsradler" aufmerksam wird. Er 
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| "Anleger 511" in Eltville | 
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| Blick auf Rüdesheim | 
stammt aus Rheine. 
Es entsteht ein angeregtes Gespräch und als er auch noch erfährt, dass 
Frank vom Fach ist, erhalten wir vor der Weiterfahrt ein stattliches 
Wurstpaket. Wir rollen zunächst im Zickzack durch Mainz bevor wir mit 
der Theodor-Heuss-Brücke den Einstieg in die Tour finden. Auf der 
anderen Seite (Wiesbaden) radeln wir durch die Platanen-Allee. Entlang 
einer Industrieanlage geht es weiter nach Walluf, wo wir eine 
Kaffeepause einlegen. Heute ist es sehr heiß! Nach Eltville fahren wir 
ein wenig abseits zum Rhein, bis Hattenheim nehmen wir den Sandweg 
direkt am Fluss. Dort passieren wir den "Anleger 551", eine unter 
Denkmalschutz stehende Lagerhalle, die jetzt ein Ausflugslokal ist. In 
Winkel setzen wir mit der Fähre über den Rhein auf die andere Seite nach
 Ingelheim. Dort radeln wir entlang der Rheinauen nach Bingen, wo wir am
 Fähranleger nach Rüdesheim ein paar Filmaufnahmen machen. Dann geht's 
ein Stück zurück nach Bingen-Kempten. Im "Weinhaus Selmigkeit" kommen 
wir für die Nacht unter. Wir decken uns an einer Tankstelle mit 
Getränken ein und widmen uns vor der Nachtruhe unserem Wurstpaket, 
welches uns vorzüglich mundet.

 
Dienstag, 4. August: Bingen-Koblenz (75 Kilometer) 

Der Morgen lacht mit einem schönen 
Morgenrot. Wir lassen uns das Frühstück schmecken und sind gegen 9.30 
Uhr auf den Rädern. Heute kommt das Filetstück unserer diesjährigen 
Tour. Wir queren die Nahe und werfen einen Blick auf die Ruine Ehrenfels
 und den Mäuseturm. Noch vor Trechtunghausen passieren wir zwei Burgen 
innerhalb von 3 Kilometern (Rheinstein, Reichenstein). Wir befinden uns 
in einem eingeschnittenen Tal, links und rechtsrheinisch verlaufen 
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| Die "Pfalz" | 
jewels Straße und 
Bahnlinie. Überall erschließen sich uns Ansichten wie aus 
Modelleisenbahnmotiven. Bei Lorch machen wir zu Fuß einen Ausflug über 
eine Buhne auf den Rhein hinaus. Als der Weinort Kaub erreicht ist, 
erblicken wir auf der Felseninsel im Rhein "Die Pfalz". In Oberwesel 
folgen wir dem Rhein in einer engen Rechtskurve und fahren auf die 
Attraktion zu, weswegen jedes Jahr Massen an Menschen aus aller Welt 
hierher kommen: Die Loreley! 
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| Die "Loreley" | 
Während
 wir durch St.Goar und St. Goarshausen rollen zieht sich der Himmel 
immer mehr zu. Für den Nachmittag ist ja Regen angekündigt. Als die 
ersten Tropfen fallen, stellen wir uns unter das Vordach eines 
stillgelegten Hotels. Wir nutzen die Zeit, um eine Mittagspause 
einzulegen. Wir verputzen die Reste unseres Wurstpakets. Da der Regen 
immer stärker wird und wir nicht weiter warten wollen, ziehen wir uns 
kurzerhand unsere Regenbekleidung an und fahren weiter. Vor Bad Salzig 
hat der Regen aufgehört. Wir entledigen uns der Regenbekleidung und 
radeln weiter. In Bad Salzig machen wir eine Kaffeepause an der 
Promenade. Was uns während der Fahrt auffällt ist, dass wir noch keine 
Tour gefahren sind, auf der uns so viele Radler begegneten. Vor Koblenz 
machen wir noch eine 
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| Kaffeepause | 
Kaffeepause. Als 
wir immer näher an Koblenz herankommen, passieren wir Lahnstein. Hier 
fließt die Lahn in den Rhein, einem Fluss, dem wir irgendwann auch noch 
folgen werden. Als wir unseren Zielort erreichen, fängt es wieder zu 
regnen an. Aus diesem Grund stellen wir uns eine gewisse Zeit unter 
einen Baum und warten. Unser heutiges Hotel, dass Weinhaus Grebel, liegt
 im Stadtteil Güls. Um dorthin zu gelangen, müssen wir die Mosel 
überqueren. Das Hotel liegt malerisch. Nachdem wir uns frisch gemacht 
haben, gehen wir in die Hoteleigene Gaststube und stärken uns erst 
einmal. Anschließend lassen wir den Abend ausklingen.
Mittwoch, 5. August: Koblenz-Bonn (82 Kilometer) 
Nach dem Frühstück fahren wir aus 
Güls wieder über die Mosel und folgen ihr in Richtung "Deutsches Eck". 
Es wurde als künstlich aufgeschüttete Landzunge im Zusammenfluss von 
Mosel und Rhein zwischen 1953-90 als Mahnmal der Deutschen Einheit 
gesehen. Als wir der Sehenswürdigkeit näher kommen, begegnen uns 
zunehmend mehr Menschen, die wohl auch alle dieses Ziel haben. Am 
"Deutschen Eck" angekommen, machen wir wieder Filmaufnahmen. Frank wird 
von einer Familie aus Werlte angesprochen, die unsere Shirts mit dem 
Aufdruck: Die Emsradler entdeckt haben. Sie sind auf der Durchreise nach
 Stuttgart und 
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| "Deutsches Eck" | 
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| Die Brücke von Remagen | 
legen hier eine 
Pause ein. Wir wünschen uns gegenseitig eine gute Weiterfahrt. Wir 
queren abermals die Mosel und fahren linksrheinisch weiter. In 
Wallersheim, einem Industriegebiet nördlich von Koblenz, verfahren wir 
uns, sind dabei jedoch nicht die Einzigen. Kurz darauf ist der 
Rheinradweg wieder entdeckt. Hinter 
St.Sebastian,
 in Kaltenengers füllen wir unsere Getränkevorräte auf, da heute wieder 
ein heißer Tag wird. Als wir Andernach erreichen, 
machen
 wir ein Foto von der Stadtburg und radeln weiter in Richtung Namedy. 
Hier tritt der Rhein in den letzten Teil seiner Bergstrecke im unteren 
Mittelrheintal ein. Gegenüber befindet sich mit dem Ort Leutesdorf der 
Familiensitz der Fernsehfamilie Wilde, die im Mittelpunkt der 70er- 
Jahre Serie "MS Franziska" stand. Bald erreichen wir Bad Breisig und 
machen eine Kaffeepause. Auch heute sind, wie in den Tagen zuvor, wieder
 jede Menge Radler unterwegs. Am Horizont taucht ein Monument mit 
geschichtlichem Hintergrund auf. Wir erkennen die dunklen Türme der 
Brücke von Remagen, die in 
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| Rheinpartie | 
den letzten Kriegstagen von den Amerikanern eingenommen und überquert wurde, ehe sie Tage später einstürzte und 30 Amerikaner 
mit
 in den Tod riss. Linksseitig ist in dem Brückenkopf das Friedensmuseum 
eingerichtet. Hinter Unkel kommt das Siebengebirge in Sicht. So langsam 
neigt sich
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| Der Petersberg | 
der "romantische" 
Mittelrheintal dem Ende zu und wir erreichen den Niederrhein. Dann 
entdecken wir mit dem "Petersberg" und dem darauf befindlichen 
Grandhotel das nächste geschichtsträchtige Gebäude. Schließlich 
passieren wir nach Bad Godesberg dann die Ausläufer von Bonn. Der Fluss 
bietet wirklich vielen Menschen Naherholung und Kurzweil. Was negativ 
auffällt sind Pendler und Sportradler, die mit ihren E-Bikes, Pedelecs 
und Rennrädern an einem "vorbeirasen" und keinerlei Rücksicht üben. Im 
Rheinaue Park halten wir an und versuchen herauszufinden, wo sich unser 
Hotel befindet. Es geht ein gutes Stück durch die Stadt und schließlich 
ist das B&B Hotel in Sicht. Als wir Abends griechisch Essen wollen, 
führt uns das Navi witzigerweise zu einem Tennisclub, wo wir auf der 
Aussenterasse neben unserem Essen auch noch ein Tennismatch genießen 
können.

 
Donnerstag, 6. August: Bonn-Köln (35+20 Kilometer) 
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| Universität Bonn | 
Wir sind heute früh auf den Beinen.
 Im Frühstücksraum des B&B- Hotels lassen wir uns Brötchen, Ei und 
Kaffee schmecken, um dann gegen 8.30 Uhr aufzubrechen. Wir radeln durch 
Bonn und Frank zeigt mir, wo er früher als Student gewohnt hat. Dann 
machen wir einen Abstecher zur Universität. Von dort aus geht es zum 
letzten Mal entlang des Rheins auf eine relativ kurze Etappe nach Köln. 
Eine Stunde später erreichen wir Widdig, wo ich eigentlich die letzte 
Übernachtung eingeplant hatte. Die Gegend hier ist zunehmend durch 
Industrie geprägt, wir fahren zweimal durch Industriegelände. Wir folgen
 eine zeitlang einer Gruppe Radfahrer, die den gleichen Weg haben. Durch
 einen Fehler ihrerseits trennen sich unsere Wege. Ab Weiß, wir 
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| "Tatort Köln" | 
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| Köln | 
sind schon sehr nah an Köln, wird es wieder sehr 
ländlich. Wir fahren durch einen Wald und sehen von weitem schon den 
Dom. Ab Rodenkirchen wird die Rheinpartie schon promenadenmäßig 
städtisch. Als wir der Innenstadt immer näher kommen, machen wir Station
 an der Bratwurstbude des Kölner "Tatort". Am Hauptbahnhof angekommen, 
geht alles wie immer sehr fix. Wir erwischen einen Zug, der uns ohne 
umsteigen zu müssen direkt 
 
ans Ziel bringt. In Rheine schwingen wir uns bei mittlerweile tropischen Temperaturen von über 
35
 Grad auf unsere Drahtesel und nehmen die letzten Kilometer für heute 
unter die Räder. Bei Frank lassen wir die Tour mit einem Kaffee 
ausklingen.
Im 
kommenden Jahr nehmen wir die Tour in Köln wieder auf und fahren den 
Rhein entlang bis Wesel (140 Kilometer). Von dort aus nutzen wir die 
Römer-Lippe-Route, die wir in Haltern am See in Rchtung Coesfeld wieder 
verlassen. Ab da radeln wir den Radbahnweg Münsterland bis Rheine und 
dann nach Hause.
 
 
 
 
 
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